Offener Brief an Bahnchef Rüdiger Grube

Sehr geehrter Herr Grube,

ich schreibe Ihnen angesichts des drohenden „Aus“ für den Schlaf- und Liegewagenverkehr bei der DB AG. Dass es in einer rund um die Uhr mobilen Gesellschaft eine Nachfrage nach Nachtreisen gibt, wird ja von der DB in aktuellen Meldungen erfreulicherweise anerkannt. Umso mehr verwundert es, wenn Ihr Unternehmen dann gleichzeitig ein wesentliches Alleinstellungsmerkmal aufgibt: Nur im echten Nachtzug besteht die Möglichkeit, bequem und ausgeruht ans Ziel zu kommen. Zeitgemäße Nachtzüge können mit Hotelübernachtungen konkurrieren, die Reisenden sparen dabei Zeit und Geld.
Gerade nach den Beschlüssen des Klimagipfels besteht die Notwendigkeit und Chance, Kurzstreckenflüge durch ein integriertes europaweites Nachtzugsystem zu ersetzen. Durch die Nutzung von Schnellfahrstrecken ließen sich europaweit ganz neue Ziele erschließen. Stellvertretend für viele überzeugte Nachtzugreisende fordere ich Sie auf, hier mit mutigen unternehmerischen Entscheidungen voranzugehen und den Nachtreiseverkehr aus- statt abzubauen!
Bedenken Sie auch, dass attraktive Nachtverbindungen der Bahn auch weitere Fahrgäste für den Tagesverkehr bringen.

Mit freundlichen Grüßen

Bernd Baudler

Ein Kommentar

  1. Nachtzüge gehören seit über 100 Jahren zum Kerngeschäft der Eisenbahn und sind ein echtes Alleinstellungsmerkmal. Sie verkehrten zu Kriegszeiten ebenso wie in den Jahren der deutschen Teilung. Aber jetzt, wo die Steuereinnahmen sprudeln und es Deutschland wirtschaftlich so gut geht wie lange nicht, will man die Nachtzüge plötzlich einstellen und die verbliebenen Kunden in die umweltschädlichen „Billigflieger“ zwingen. Gute Arbeit, Fluglobby!

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