Und was macht eigentlich die DB?

Die Deutsche Bahn ist bekanntermaßen nicht gewillt, nach Dezember 2016 noch Nachtzüge zu betreiben. Und so verabschiedet sich die CityNightLine von ihren meist treuen Kunden. Die DB gibt das Geschäftsfeld an die Österreichischen Bundesbahnen ab, die einen Teil der bisherigen Verbindungen aufrecht erhalten. Die übrigen Nachtzüge werden ersatzlos gestrichen. Allerdings sollen ab dem Fahrplanwechsel weitere Nacht-ICE/IC-Züge gefahren werden.

Es gibt aktuell vier solche Nachtverbindungen mit Sitzwagen:

  • ICE Dortmund–Frankfurt(M)–München
  • IC Hamburg–Köln–Frankfurt
  • IC Hamburg–Kopenhagen
  • ICE Basel/München–Frankfurt–Hamburg (am Wochenende)

Dazu kommen ab Fahrplanwechsel neu die nächtlichen Intercity-Verbindungen:

  • IC Köln–Berlin–Binz
  • IC Basel–Köln–Hamburg
  • IC Berlin–Leipzig–Stuttgart–München
  • IC Basel–Frankfurt–Hamburg (an Wochenenden)

O-Ton der DB-Pressemitteilung: „Das Servicekonzept in den Zügen ist auf die Bedürfnisse nachts Reisender abgestimmt: Bei einem Großteil der eingesetzten Wagen wird das Licht dimmbar sein, die Durchsagentexte werden deutlich verkürzt, um schlafende Fahrgäste möglichst wenig zu stören, und ein Großteil des Zuges wird als Ruhebereich gelten.“

Es soll sich gut anhören: Da macht sich mal jemand echt Gedanken um seine Fahrgäste! Noch etwas weiter recherchiert, hätte derjenige im eigenen Unternehmen etwas noch viel besseres – nämlich echte Liegeplätze, Licht zum ausschalten, Fahrten ganz ohne nächtliche Durchsagen, Weckdienst bei Bedarf – finden können…

PS: Die DB rühmt sich eben noch der Kooperation mit den ÖBB – aber so richtig weit reicht die Freundschaft offenbar nicht: So werden in den aktuellen  Winterangeboten ausgerechnet für Fahrten nach Österreich nur die eigenen nächtlichen ICE und IC beworben und die echten Nachtzüge der ÖBB verschwiegen.

3 Kommentare

  1. Die Freundliche am Fahrkartenschalter hat mir die neue Verbindung mit den ÖBB einmal heraus gesucht. Bislang bin ich um00:04 in Freiburg in den Nachtzug eingestiegen und um 8:00 in Lüneburg angekommen.
    Ab nächstem Jahr wäre die Verbindung ab Freiburg ca . 22:00 mit Fahrt über Erfurt, Berlin, Hamburg. In Hamburg muß ich umsteigen und bin dann mit Glück gegen 10:00 in Lüneburg. Selber habe ich online diese Verbindung nicht finden können. Auch gibt es keine Auskunft über den Preis. Die Fahrt ist nicht nur länger, sie wird aller Wahrscheinlichkeit Au teurer sein. Die ÖBB Wollen die BahnCard nur vorübergehend akzeptieren.
    Wäre vernünftig, wenn kurze bewährte Verbindungen in deutscher Hand blieben.

  2. Christian Mäder

    In den letzten Jahren habe ich manche Reisen mit dem Nachtzug in die Schweiz und jetzt seit 2011 nach Italien unternommen. Ich muss sagen dass man davon viel profitieren kann, wenn man einen oder zwei Tage dadurch mehr gewinnt und auch ausgeruht am Ziel ankommt. Deswegen habe ich mich entschieden, mit meiner Unterschrift diese Petition zur Erhaltung des Nachtzuges zu unterstützen und hoffe, dass wir gemeinsam etwas bewegen können, um die Nachtzüge zu erhalten und an die Bahn zu appellieren, ihre künftigen Konzepte für den Nah- Fern- und Nachtzugverkehr wohlüberlegter zu bedenken. Es täte auch mehr gut daran, dass der Dialog zwischen Bahn und ihren Kunden/-innen mehr ausgebaut und verbessert werden könnte. Auch künftig möchte ich weiterhin treuer Bahnkunde bleiben und die Deutschland- und Europa-Sparpreise nutzen können und hoffe, dass wir alle zusammen, Bahn und Kunden, gemeinsam eine Lösung erabeiten können.

  3. Es wäre zu wünschen, dass die ÖBB und SBB den kompletten Betrieb der „DB“ übernähmen. Das Management der „DB“ ignoriert den Versorgungsauftrag und ist kein guter Sachwalter des von den Steuern unserer Vorfahren finanzierten Streckennetzes. Ebenso gehören die deutschen Verkehrsminister der letzten 20 Jahre in die Wüste geschickt. Die früher flächendeckende Versorgung wird immer weiter demontiert. Wie will man denn mit immer weniger Bahn die Klimaziele erreichen? Und nicht mal das reduzierte Netz können sie instand halten. Rastatt war nur die Spitze des Eisberges. Railion transportiert jedes Jahr immer weniger Fracht, immer mehr mittlere Städte werden vom Fernverkehr abgeschnitten und wo noch ein ICE fährt, muss man auf jeden Fall 40-90 Min. Verspätung einplanen, wenn man einen Termin hat oder umsteigen muss. Da waren die langsameren aber pünktichen IC der Bundesbahn nützlicher.

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