Wenn tatsächlich im Dezember die Trassenpreise nachts gesenkt werden, ergeben sich auch unter den gegenwärtigen Rahmenbedingungen schon neue Chancen für Nachtzüge. Schleißlich bleibt unbegreiflich, warum die DB zwar nächtliche Intercitys betreiben kann, aber es nicht möglich sein soll, an diese Züge auch die vorhandenen (!) Schlaf- und Liegewagen anzuhängen. Hier eröffnet sich auf jeden Fall ein weiterer Spielraum, auch gemeinsam mit den ÖBB. Die Österreicher beweisen ja gerade, dass sie auch in Deutschland erfolgreiche Nachtzüge betreiben können – siehe Berichte in der Heilbronner Stimme und der taz.
Wie die Entwicklung konkret weiter geht und ob auf Worte auch Taten folgen, bleibt abzuwarten. Insbesondere die Anerkennung der Bahncard über 2017 hinaus wird ein Knackpunkt sein. Der jetzige Stimmungswandel ist auf alle Fälle ein schöner Erfolg für die Nachtzugkampagne und alle ihre Unterstützer.
]]>Die Berliner Zeitung berichtet über die ersten Erfahrungen mit dem ÖBB-Angebot im Nachtverkehr. Die (aus ursprünglich zwei getrennten Zügen zusammengelegte) Verbindung Zürich – Berlin – Hamburg ist demnach gut ausgelastet und wirtschaftlich. Mögliche Ausweitungen des Angebots im Berlinverkehr werden geprüft.
]]>Süchtig danach, an einem kalten Tag in München loszufahren, durch den Nebel am Brenner, und die erste Sonne eines Mittelmeerhimmels zu sehen.
Ein schöner und rühriger Artikel in der Zeit: Vom persönlichen Abschied eines Zugführers und dem besonderen Erlebnis Nachtreise.
Weitere Einblicke in den Alltag (des Wort All-Nacht existiert ja nicht!) als Schlafwagenschaffner gibt dieses schon etwas ältere Interview der Süddeutschen Zeitung. Und zum Abschluss ein kurzer, aktueller Reisebericht aus der Neuen Zürcher Zeitung.
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Wer in den nächsten Tagen in Wien ist, sollte dort im Foyer der ÖBB Zentrale Modelle für neue Schlaf- und Liegewagen testen. Bilder dazu gibt es auch im Forum Drehscheibe-Online. Demnach sind einige clevere Details zu entdecken, vielleicht sind aber auch noch nicht alle Lösungen gefunden.
Gerade wir Reisende haben ja oft einen ganz praktischen Blick auf alltägliche bzw. nächtliche Bedürfnisse oder Probleme und Ideen für Verbesserungen. Offenbar hat die ÖBB hierfür ein offenes Ohr. Als Anbieter kann man schließlich nur davon profitieren und zeigt gleichzeitig seine Wertschätzung gegenüber den Fahrgästen. Auch so kann man mit seiner Kundschaft kommunizieren (wenn man denn möchte!).
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Ich schließe nicht aus, dass unser Nachtzugangebot in Deutschland in Zukunft auch noch größer wird.
Andreas Matthä, Vorstandsvorsitzender der ÖBB
Im Interview auf Spiegel-online erläutert der ÖBB-Chef das Engagement im deutschen Nachtreiseverkehr. Bleibt zu hoffen, dass die Österreicher tatsächlich in naher Zukunft weitere Verbindungen schaffen und die Lücke schließen können, die die DB hinterlässt.
]]>Karl-Peter Naumann, Ehrenvorsitzender des Fahrgastverbandes Pro Bahn, und Michael Ziesak, Bundesvorsitzender des Verkehrsclub Deutschland (VCD), mit Statements zur aktuellen Situation der Nachtzüge.
]]>Die Österreichischen Bundesbahnen haben ihr künftiges Nachtzugnetz vorgestellt (hier die Pressemitteilung). Bei dem erweiterten Nightjet-Angebot werden Synergien mit den bestehenden ÖBB Nachtzügen genutzt. Die Züge von Düsseldorf bzw. Hamburg nach Innsbruck werden bis Nürnberg gemeinsam mit den bestehenden Nachtreisezügen nach Wien geführt werden. Die Nightjet-Verbindungen von München nach Venedig, Rom und Mailand werden in Salzburg bzw. Villach mit den ÖBB Nachtzügen ab Wien vereinigt. Sämtliche Fahrpläne können in dieser Broschüre der ÖBB (PDF) nachgelesen werden.
Ab 11. Dezember gibt es sechs neue Nightjet-Verbindungen aus/nach/in Deutschland, die die CityNightLine-Züge der Deutschen Bahn ablösen:
Dazu kommen die bestehenden ÖBB-Verbindungen und Nachtzüge weiterer Bahngesellschaften:
Nicht von der ÖBB oder anderen übernommen – und damit zum Fahrplanwechsel eingestellt – werden die Strecken:
Natürlich ist es erstmal sehr zu begrüßen, wenn die ÖBB in die Bresche springen und zumindest Teile des deutschen Nachtzugnetzes weiterführen. Die geplante Ausweitung und Modernisierung des Fahrzeugparks sind ebenfalls sehr positiv, drücken sie doch ein klares Bekenntnis zum Nachtreiseverkehr aus. Unter den gegebenen Rahmenbedingungen stellen den ÖBB sicher ein gutes Angebot auf die Beine, voraussichtlich auch mit höherem Reisekomfort als bisher.
Dennoch offenbart ein Blick auf die Karte künftig deutliche Lücken: Das Ruhrgebiet und die Region Stuttgart werden komplett abgehängt, ebenso entfallen die Ost-West-Verbindungen. Hier wäre durch eine Kooperation der Bahnen sicher mehr möglich gewesen – ein entsprechender Wille bei der DB vorausgesetzt. Einige Züge werden durch die Umwege verlangsamt: Schweiz – Hamburg künftig über Berlin, München – Rom statt „direkt“ über den Brenner nun über die Tauernstrecke. Im Nachtverkehr mag Geschwindigkeit eine geringere Rolle spielen, ein Gewinn an Attraktivität ist es dennoch nicht.
Das entscheidende Manko ist aber die vorgesehene Tarifgestaltung: Auch wenn die ÖBB durchaus interessante eigene Angebote („Sparschiene“) besitzt – steigen für deutsche Reisende die Zugangshürden. Offenbar kann man nur für eine Übergangszeit noch Fahrkarten für die Züge auch über das DB Vertriebsnetz (einschließlich Sparpreise und Bahncard-Rabatte) buchen. Hier muss dringend noch eine Nachbesserung und Harmonisierung erfolgen, um durchgängige Tarife mit weiteren Fern- und Nahverkehrszügen sicherzustellen. Im Wettbewerb mit anderen Verkehrsträgern wäre es ein Unding, sich künftig die Fahrkarten nach Teilstrecken zusammenstückeln zu müssen. Nur mit durchgehenden Buchungen sind auch zusätzliche Probleme bei verpassten Anschlüssen zu vermeiden.
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